Beim Filmen von Events und Veranstaltungen gibt es einen gravierenden Unterschied im Gegensatz zum typischen Filmset oder der Produktion von Werbefilmen: Es kann meistens nichts wiederholt werden!

Aus diesem Grund haben wir hier heute für euch 10 Tipps, die euch Ärger ersparen können wenn ihr ein Event, einen Showact, eine Hochzeit usw. filmt.

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#1 – Aufnahme gestartet?

Es mag banal klingen aber bereitet euch Bauchscmerzen, wenn es euch passiert: Ihr bemerkt plötzlich, dass ihr die Aufnahme nicht gestartet habt oder aber die Aufnahme ist versehentlich gestoppt worden (Durch euch oder durch einen technischen Fehler). Darum gilt: Habt permanent im Blick, ob die Aufnahme läuft: Record Zeichen blinkt? Zeit läuft? OK!

 

#2 – Aufnahmen zwischen speichern!

Euer höchstes Gut sind eure Aufnahmen. Wenn eine Stunde Filmmaterial verloren geht aufgrund einer einzigen, defekten oder verloren gegangenen Speicherkarte, kann euch das den ganzen Auftrag kosten!

Also sichert wann immer ihr dazu kommt eure Aufnahmen auf einem weiteren Datenträger. Ihr könnt dies selbst tun oder diese Aufgabe einem Teammitglied überlassen. Es ist durchaus gängig, eine halb gefüllte Speicherkarte zu entnehmen, diese gegen eine leere zu ersetzen und die beschriebene schon einmal zu sichern. Dieses Vorgehen minimiert den potentiell möglichen Datenverlust ebenfalls ein ganzes Stück!

 

#3 – Ersatz-Akkus und Speicherkarten am Mann

Es wird vermutlich niemand, der ein Event filmt mit einer Speicherkarte und einem Akku antreten. Mehrere Akkus und Speicherkarten sollten atürlich zur Grundausstattung eines jeden Videographen gehören. Aber diese müsst ihr auch direkt am Mann (an der Frau) haben! Es nützt euch wenig, wenn euch der Saft ausgeht und die Ersatzakkus liegen im Rucksack, der wiederum im 30 Meter entfernten Auto liegt.

Ebenso ist Qualität in den meisten Fällen zu bevorzugen: Originale Akkus sind teuerer aber (leider) oftmals auch zuverlässiger. Wenn ihr wichtige Aufnahmen verpasst, weil der Nachbau-Akku rumzickt, dann war dies vermutlich das letzte Mal, dass ihr Nachbau-Akkus gekauft habt. Aus Erfahrung lernt man.

 

#4 – Packlisten

Eine Kette ist immer nur so stabil wie sein schwächstes Glied. Wenn ihr ein Element in eurer Ausrüstung vergesst, welches an und für sich unscheinbar ist (Adapter, Filter,. Kabel) dann kann euch das richtig Probleme bereiten.

Darum empfiehlt es sich, Packlisten für bestimmte Szenarien zu schreiben. Diese könnt ihr dann vor Antritt/Anreise zum Drehort abarbeiten und abhacken. Auch wenn ihr einen festen Platz für Ausrüstungsteile innerhalb eurer Taschen, Koffer und Rucksäcke habt, schadet es nicht, schnell alles durchzugehen was benötigt wird. Denn einmal entnommene Sachen legt man manchmal nicht direkt wieder dahin wo sie hingehören: Spätestens am Drehort schießt es euch dann in den Kopf „verdammt!“.

 

#5 – Nicht auf Technik verlassen

An dieser Stelle sei nicht unbedingt die Kamera gemeint. Natürlich müsst ihr euch auf Technik verlassen bzw. man kann auch eine Backup Kamera dabei haben (schadet nie!). Gemeint sind hier aber andere Dinge: Ein Gimbal kann schneller und wahrscheinlicher versagen (Elektronik, Akku, Sensoren) als eine mechanisch funktionierende Glidecam/Steadycam. Eine Klemme an einem Stativ oder Monopod kann versagen, ihr müsst eure Kamera auf eine andere Weise stabilisieren – zum Beispiel über einen Kameragurt sowie eure beiden Hände. Solche Sachen kann man einplanen und üben.

 

#6 – Flackernde Lichtquellen

In Europa, China, den größten Teilen Afrikas und Australien (+weitere gebiete) beträgt die Netzfrequenz des Stromnetzes 50 Hz. Solange man mit einer Framerate filmt, die eine Vielfache von 50 ist (25fps, 50fps), kommt ihr ohne flickern im Bild aus. Bei 50fps habt ihr meist kein flickern außer bei sehr hohen Verschlusszeiten ab 1/200. Wenn ihr mit 60fps aufnehmt, funktionieren oft folgende Verschlusszeiten um ein Flackern zu vermeiden: 1/100s. Bei 30fps klappt meist 1/50 oder 1/100. Merke: Die korrekte Verschlusszeit um eine dem menschlichen Auge vertraute Bewegungsunschärfe zu haben wäre der doppelte wert der Verschlusszeit: Bei 30fps also 1/60s. Man kann jedoch davon abweichen um mehr Licht auf den Sensor zu bekommen oder weniger (je nach Situation) – Es fällt meist nur bei viel Bewegung im Bild auf, dass die Bewegungsunschärfe sich verändert (logisch!).

 

#7 – Monopod

Ein Monopod hat Vor- und Nachteile gegenüber einem Dreibein-Stativ. jedoch überwiegen auf einem Event oder eine Veranstaltung wo reges Gedränge herrscht die Vorteile eines Monopod. Ihr könnt euren eigenen Standort schneller wechseln, könnt die Kamera am Monopod über Menschenmengen heben und seit weniger anfällig für Stolper-Stunts.

 

#8 – Kamera akklimatisieren lassen

Bei Veranstaltungen wo sowohl draußen wie auch drinnen gefilmt wird, solltet ihr gerade im Winter darauf achten, dass eure Kamera (Sensor und Objektiv) beschlagen kann. Dies kommt häufiger und desto stärker vor, desto größer die Temperaturunterschiede zwischen draußen und drinnen sind.

Das bedeutet: Gebt euch und der Kamera einen Sicherheitspuffer von 10-20 Min. für den Wechsel von draußen nach drinnen und umgekehrt. Wenn ihr also 2 Minuten vor einem Auftritt reinkommt, werdet ihr Probleme bekommen den „Schleier“ vor eurer Linse wegzubekommen!

 

#9 – Lange Audio Stücke aufnehmen

Man sagt, je mehr Material man später zur Verfügung hat, desto flexibler ist man in der Postproduktion. Ein lange Tonaufnahme von dem Event kann euch oft retten und das fertige Video mehr wie aus einem Guß wirken lassen.

Dazu kommt die Tatsache, dass ein Audio Stück welches von einem konstanten Standpunkt aus aufgenommen wird, harmonischer wirkt, wie jenes von eurem On-Camera Mikrofon, welches sich ja logischerweise ständig mit euch mitbewegt.

Die spätere Synchronisation geht beispielsweise in Adobe Premiere sehr einfach sowohl automatisch wie auch manuell.

 

#10 – Genügend B-Roll aufnehmen

Für B-Roll Aufnahmen gilt: Je mehr desto besser. Selbstverständlich bringt es euch nicht Unmengen an Zeit in die Aufnahme von weiteren B-Roll Aufnahmen zu stecken aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, welche Sequenzen man für einen bestimmten Typ Veranstaltung benötigt.

Ein weiterer Tipp ist: Selbst wenn ihr bei euren normalen Aufnahmen nicht in 4k filmt, dann tut dies zumindest bei B-Roll Aufnahmen. Dadurch seit ihr später viel flexibler in der Komposition und könnt in das Bild croppen/vergrößern und die Aufnahmen dadurch perfekt mit anderen Aufnahmen abstimmen.