Was sich Videografie Einsteiger gleich zu Anfang selbst fragen wenn sie ein Event, eine Veranstaltung, einen Imagefilm, eine kleine Reportage etc. drehen sollen ist: Was soll ich alles aufnehmen? Und wie soll ich es filmen?

Was für den erfahrenen Videografen selbstverständlich ist, ist für Einsteiger in der Filmerei aber nicht unbedingt so glasklar.

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Nachfolgend fassen wir die Inhalte aus dem Video von Daniel noch einmal zusammen und ergänzen noch etwas…

#1 – Die W-Fragen

Um sich also eine „Einkaufsliste“ für den bevorstehenden Videodreh anzulegen sind die W-Fragen ein geeignetes Mittel, um sicherzustellen, dass reichlich Material aufgenommen wird, mit welchem man eine Geschichte umfassend erzählen kann.

Hier jetzt noch einige Anregungen, was für Fragen der Zuschauer sich eventuell stellt und was man durch aufgenommenes Videomaterial schließlich beantworten kann – am Beispiel eines Reise-VLOG:

  • Wie war das Wetter an dem Tag? (Timelapse kann sich bei schlechtem Wetter anbieten / eine Straße mit glimmendem Asphalt oder ein Thermostat auf 40°C bieten sich bei heißem Wetter an.
  • Wo fand das ganze statt? (Man könnte ein Ortsschild filmen oder eine Tageszeitung auf der der Ort steht, natürlich kann man diese Frage aber auch durch einen Titel/Bauchbinde beantworten)
  • Was habt ihr an dem Tag gemacht? (Eine Sequenz der gemachten Tätigkeiten filmen: Ein paar Clips aufnehmen vom Jetski fahren, ein paar Clips aus dem Restaurant und ein paar vom chillen auf der Finca)
  • Welche Sehenswürdigkeiten waren bei euch in der Nähe?
  • Wie sieht die Natur/Vegetation dort aus?
  • Wo liegt die Finca? (Drohnenaufnahme bietet sich an – aber Vorsicht auf Mallorca!!)
  • Warum seid ihr zur Apotheke gefahren? (Sonnenbrand filmen, dann Clips von der Fahrt zur Apotheke)
  • usw. usf.

Man sieht: Es ist im Grunde so, als ob du einer anderen Person im Gespräch erzählst, wie es an dem Tag gewesen ist. Was könnte die Person dich fragen? Beantwortet es mit Video! Wenn du mit den W-Fragen denkst, werden dir die Ideen für das was du filmen solltest nicht mehr ausgehen und du musst nicht wild drauf losfilmen: Frag dich einfach: Muss das jetzt sein? Was will ich damit ausdrücken oder dem Zuschauer vermitteln? Welche Information steckt dahinter, wenn ich das jetzt filme und später im Video einfüge?

 

#2 – Die Kameraabdeckung

Eine große Kameraabdeckung im Rohmaterial zu haben, ist essentiell für ein ansprechendes Video. Denn ohne verschiedene Einstellungsgrößen wirkt ein Video schnell langweilig und monoton: Hat man dagegen eine gute Mischung aus sehr weiten (Long-Shot), mittleren (Medium-Shot) und nahen (Close-Up) Einstellungen, dann kann man interessante Dinge im Schnitt vollbringen! Der Zuschauer wird vielleicht nicht direkt merken was es ist, dass das Video hochwertig erscheinen lässt, aber er wird es spüren.

Merke: Die Magie liegt im Schnitt. Nur wer sich Optionen gibt (durch reichlich & abwechslungsreiches Video-Rohmaterial), der kann auch ein tolles Video produzieren. Ist der Input schlecht, kann als Output nicht viel besseres herauskommen. Bezüglich Input sollte man auch bedenken, bei Schlüsselszenen in höheren Frameraten zu filmen, wenn man ahnt, dass man einen Clip in der Postproduktion evtl. verlangsamen möchte.

Es kommt übrigens unter Profis nicht selten vor, dass man sich erst im Schnitt nochmal für eine andere Idee als eingangs gedacht entscheidet. So kann aus einem zunächst als schnell geschnittener VLOG angedachten Videos im Schnitt auch ein langsames, zum nachdenken anregendes, sehr ruhiges Video mit weniger Schnitten werden. Alles möglich. Wenn man sich Optionen gibt. Hat man hingegen nur kurze Clips aufgenommen, wo keine 3 Sekunden am Stück mal die Kamera ruhig gehalten wird, dann wird das schwer mit einem ruhigen Video ohne Hektik.

Um ausreichend Kameraabdeckung zu erhalten (Einstellungsgrößen / Blickwinkel / Perspektiven), ist es völlig normal, dass man Aktionen wiederholen lassen muss. Zum Beispiel Personen mehrfach durch’s Bild schicken oder etwas tun lassen. Oder aber man hat mehrere Kameras gleichzeitig laufen oder eine Kombination aus beidem: Mehrere Durchgänge mit jeweils mehreren Kameras. Das kommt dem Anfänger zunächst sehr ungewöhnlich vor aber das ist normal.

 

#3 – Die 10-Sekunden-Regel

Dieser Punkt betrifft nur Videografie-Anfänger. Es ist nicht schlimm und oft machen sogar Fotografen diesen Fehler, da sie es nicht gewohnt sind, die Kamera über einen längeren Zeitraum still zu halten. Um jedoch über den Status eines blutigen Anfängers hinwegzukommen, muss man einfach die Kamera auch mal still halten können.

Mindestens 10 Sekunden eine Einstellung halten – ohne zoomen, ohne schwenken. Dann hat man später verwendbares Material im Schnitt. Die Grundzutat für ein gelungenes Video.

Ergänzend muss noch erwähnt werden, dass man bei Aufnahme in einem größeren Format als später exportiert wird, gleichzeitig mehrere Einstellungsgrößen erhalten kann. Filmt man in UHD und exportiert später in FHD, so hat man mit einer Einstellung einen Long-Shot und einen Medium-Shot bei entsprechender Skalierung im Schnitt.

 

Sonstiges

Man muss nicht immer alles mit der Kamera filmen um es schließlich im fertigen Video vermitteln zu können:

  • Wo man sich befindet kann auch mit einem Titel / Text vermittelt werden. Ebenso die Temperatur.
  • Man muss nicht immer alles selbst filmen: Auch Stockvideos können sofern farblich angepasst an den Rest, ihren Teil zum Video Beitragen.
  • Bestimmte Informationen können auch rein auditiv vermittelt werden. Beispielsweise über eine Stimme „aus dem Off“. Auch vermitteln bestimmte Geräusche entsprechende Gefühle: Wie war es? Gemütlich! (Man hört das Lagerfeuer / Kamin knistern)